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Semesterplan Winter 2010/11

Einige Leute haben Interesse geäußert meinen Semesterplan zu sehen und da entschloss ich mich kurzerhand den mit euch zu teilen!

Ich hab für jeden Fall die Namen der Professoren gelöscht. Jetzt sollte es kein Problem sein, das ganze offen ins Netz zu stellen 🙂

semester schedule winter 2010/11

Bitte aufs Bild klicken für die große Ansicht.

Zur Werkstatt gehört übrigens das Kubenprojekt.

Alle hier vorgestellten Seminare sind Pflicht und müssen regelmäßig besucht werden. Natürlich gibt es teilweise Unterschiede wie streng ein Fehlen in dem jeweiligen Fach gewertet wird. Nächstes Semester wird das ganze teilweise ein wenig strenger gesehen. Na ja, die meiste Arbeit wird sowieso auf eigener Faust erledigt. Und ich lüge nicht, wenn ich sage dass es sich hierbei um ganz, ganz viel Zeit handelt. Ich will ehrlich zu euch sein, wenn ihr ein Designstudium anfangen wollt müsst ihr damit rechnen den größten Teil eurer Freizeit dafür zu opfern, vorausgesetzt ihr wollt schnell Fortschritte machen. Bitte bedenkt diese Tatsache bei der Entscheidung.

“Das Designstudium ist kein Kuschelstudium!”, um einen Prof zu zitieren.

Gestaltungslehre – Prominente Designer, die man kennen sollte

Gestaltungslehre ist einer von sechs grundlegenden Kursen, die man im ersten Semester bestreiten muss. Uns wird dort ein  fundamentales Wissen über Gestaltungsprozesse und  -methoden beigebracht.  Zudem wird dort einem die Möglichkeit geboten vieles auszuprobieren und rumzuspielen.

Unsere aller erste Hausaufgabe bestand darin mehr herauszufinden über eine ganze Reihe von berühmten Designern. Was hat sie berühmt gemacht? Welchen Stil hatten sie vorzuweisen? Hier ist die Liste:

  • Max Bill
  • Otl Aicher
  • Ruedi Baur
  • Stefan Sagmeister
  • Alfredo Häberli
  • Konstantin Grcic

Einige von ihnen haben einen interessanten Werdegang. Otl Aicher war einer der frühen Corporate Design Pioniere und Stefan Sagmeister entwarf CD Cover für die Rolling Stones und Aerosmith. Ihr solltet echt mal einen Blick drauf werfen! Es kann nie schaden sein Allgemeinwissen zu erweitern 😉

Studenten durften natürlich auch Designer vorschlagen und dessen Hintergrund erforschen. Die, die uns vorgegeben wurden bilden lediglich die Basis.

Die Bedeutung von Design

In unserer ersten Unterrichtsstunde in Kunstwissenschaften beschäftigten wir uns damit, was »Design« eigentlich bedeutet und wofür es gebraucht wird.

Zuerst denkt einmal darüber nach, was das Wort »Design« auslöst, wenn ihr es mit einem anderen Wort kombiniert, z.B. Designerschuhe, Designermöbel, Designerschraubenzieher und so weiter. Offensichtlich hebt es die Qualität der Produkte maßgeblich an, so scheint zum Beispiel Designerkleidung besser zu sein als normale oder Diskounterkleidung. Aber weshalb legen Firmen so großen Wert darauf, Designermöbel oder -flaschen herzustellen? Sind nicht die »normalen« genauso gut? Die Antwort ist »Ja«, die meisten normalen Produkte und Serviceleistungen sind in Ordnung. Aber der Markt ist überlaufen mit Anbietern, deshalb bekommen nur die »extraordinären« mehr Aufmerksamkeit. Das Design zu betonen, ist DER Weg, um DEIN Produkt von der Durchschnittsware abzuheben und besser zu verkaufen.

Deshalb ist Marktforschung für jeden Anbieter ein absolutes Muss. Mit ausreichend Informationen können sie ihre Produkte und Serviceleistungen verbessern – und auch besser an den Mann bringen, obwohl das entsprechende Produkt einer Konkurrenzfirma eigentlich gleichwertig sein kann.

Hier habe ich ein paar grundlegende Regeln aufgelistet, denen man für ein sinnvolles Produktdesign folgen sollte:

  • Bediene das menschliche Bedürfnis nach Individualität und Prestige (sozialer/kultureller Faktor).
  • Halte die Kosten für den Kunden so niedrig wie möglich (wirtschaftlicher Faktor).
  • Finde die besten, zugleich aber günstigsten und schnellsten Materialien und Herstellungsverfahren (technologischer Faktor).
  • Berücksichtige wichtige ökologische Aspekte wie Energiehaushalt, Recycling und Rohstoffverbrauch (ökologischer Faktor).
  • Entwirf ein Design, das zusätzlich zu allen oben genannten Faktoren auch ein ansprechendes Erscheinungsbild aufweist (ästhetischer Faktor).

Wie ihr sehen könnt, steckt hinter Design also wesentlich mehr als nur hübsche Dinge und Bilder zu schaffen. Wenn ihr mehr über den Unterschieden zwischen Kunst und Design wissen wollt, dann klickt hier.

Typographie 1

Heute hatte ich meine erste Veranstaltung in Typographie.

Wir haben uns hauptsächlich verschiedene Semesterarbeiten angeguckt, um schon mal einen Eindruck von dem zu gewinnen, was uns erwartet. Die Sachen waren sehr verschieden, von Kinderbüchern über Animationen bis zu Gesellschaftsspiele.

Danach hat uns unsere Professorin einige hilfreiche Links gegeben, “die jeder Designer täglich besuchen sollte”. Wenn ihr Interesse habt hier sind sie: Fontblog und Slanted.

Schließlich gab’s auch schon die ersten Hausaufgaben:

  1. Such dir einen Lieblingsbuchstaben oder Ziffer aus und finde mindestens 25 verschiedene Ausführungen in deiner Umgebung und mach Fotos. Bearbeite alles auf deinem Computer, sortiere die Funde in verschiedenen Kategorien und drucke diese aus. (3 Wochen Zeit)
  2. Schreibe deinen Namen in einer außergewöhnlichen Schrift, die sich die Professorin merken kann 🙂 (eine Woche Zeit)

Das war’s auch schon. Nächste Woche gibt’s mehr Typographie!

My Application Portfolio Part 2

No need for long introductions, here is the second part of my application portfolio 🙂 And here is a link to the first part in case you haven’t seen it yet…

rage

Wut: oder in meinem Fall die blinde Wut. Ich habe drei verschiedene Zielscheiben mit menschlichen Umrissen auf rotes (aggressiv) Tonpapier geklebt. Dabei handelt es sich um einen Mann mit einer Pistole, einen neutralen Mann im Anzug und eine Mutter mit Baby. Alle drei Ziele sind schwer angeschossen (siehe Löcher). Damit verdeutliche ich, dass in einem wirklich wütenden Zustand kein Unterschied mehr zwischen Freund und Feind gemacht wird und somit jeder und alles zum Ziel der blinden Wut werden kann.

surprise

Überraschung: „Wäre es nicht eine ECHTE Überraschung, wenn aus einem Ü-Ei ein ECHTES Küken rauskommen würde?“, das war mein Gedanke hinter diesem Bild. Das Küken, das gerade aus dem Ei geschlüpft ist, habe ich noch in der Konstruktion („Drahtgittermodell“ bei Computergraphiken) gezeichnet. Das erinnert an das Zusammenbauen der Ü-Ei-Spielzeuge. Zudem sind die Entwicklungsstadien des Kükens im Ei links abgebildet: Von der gelben Kapsel bis zum fast fertigen Küken. Dabei soll am Ende die Kapsel zur weißen Innenschokolade werden.

longing

Begehren: Bei der Begierde gibt es immer ein Objekt der Begierde. In meinem Fall war es die Haselnuss in den Toffifees. Sie ist auf der ersten von sechs Seiten abgebildet, um klarzustellen, dass es eigentlich um sie gehen wird. Auf die nächsten fünf Seiten habe ich aufgezeichnet, wie ich auf verschiedene und eher unkonventionelle Arten versucht habe daran zu kommen. Alle abgebildeten Ansatzpunkte habe ich vorher getestet.

jealousy

Eifersucht: Hierbei habe ich auf schwarzes Tonpapier die Schachfiguren des weißen Königs und der weißen Königin in den Vordergrund gemalt, wobei sie das Format überschreiten. Im Hintergrund lauert die schwarze Königin im Dunkeln, sie ist wohl in den weißen König verliebt. Die beiden weißen Figuren (über-)schreiten (das Format) weiter, ohne die schwarze Königin zu beachten. Sie steht jedoch im Mittelpunkt des Bildes, denn es geht um sie.

fear

Angst: Die Dunkelheit ist eine der primitivsten Quellen der Angst. Die visuelle Wahrnehmung wird behindert und man fühlt sich schutzlos. Genau dann kommt Angst ins Spiel als natürlicher Schutzmechanismus. Alle Sinne werden geschärft und die so typischen Einbildungen, die man zu sehen meint, setzen ein. Das habe ich mir zu Nutze gemacht und eine Rutsche („Unschuld“, „Spaß“) im Dunkeln fotografiert. Dabei habe ich drei immer heller werdende Abzüge auf immer heller werdendes Tonpapier geklebt. So soll das langsame Gewöhnen des Auges an die Finsternis verdeutlicht werden. Bei genauerer Betrachtung der Fotos sieht man jedoch überall im Holzgerüst der Rutsche Hände „sprießen“ und gruselige Gesichter. Das ist dir Einbildung.

guilt

Schuld: Wenn man erst mal Schuldgefühle hat, quälen diese einen ständig. Daher habe ich einen Mann gezeichnet, der von pechschwarzen Raben überfallen wurde. Diese stehen für Schuldgefühle, die immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden (die krähenden Raben am Kopf) und einen zerfetzen (Raben, die den Bauch aufgerissen haben). Die Nacktheit des Mannes repräsentiert die Schutzlosigkeit gegenüber der Schuld und die Tatsache, dass sie den Kern der Seele angreift.

love

Liebe: Für die Liebe habe ich eine etwas kitschige rosarote Brille gebastelt (eigentlich rot-blaue 3D-Brille). Dazu habe ich drei Anaglyphen (s.glossary) von einem naiven und rosigen Verlauf einer Beziehung (Date, Sex, Baby) erstellt (online nicht sichtbar). Dabei ist das Motto: „Durch die rosarote Brille sieht alles gleich besser aus…“, und tatsächlich sehen Anaglyphen ohne die 3D-Brille eher eigenartig aus. Mit der Brille dagegen sehen die Fotos viel lebendiger aus und gewinnen an Tiefe. Für einen besseren 3D-Effekt – und weniger „ghosting“(s.glossary) – habe ich die Bilder auf einer CD-ROM gebrannt.

shame

Scham: Es gibt so viele verschiedene Synonyme für Genitalien und die weiblichen Brüste, dass ich einfach die gängigsten (Eier, Schwanz, Möpse, Muschi) stattdessen in meine Zeichnungen eingefügt habe. Sogar in der heutigen aufgeklärten Zeit ist es vielen peinlich, über Sex zu sprechen, dabei deuten die zahlreichen Ersatzwörter auf großes Interesse für das Thema. Andererseits heißt das aber auch, dass eine direkte Konfrontation mit dem Thema „Sex“ vermieden wird. Dabei wäre es doch viel peinlicher, zwei Möpse anstatt Brüste und einen Schwanz anstatt eines Penis vorzuweisen, oder etwa nicht?

indifference

Gleichgültigkeit: Als Gegenüberstellung der bisherigen dargestellten emotionalen Zustände habe ich zum Schluss nach einem Zustand ohne Emotionen gesucht. Dabei habe ich die Gleichgültigkeit gewählt, weil man weder positive noch negative Emotionen für etwas empfindet, das einem egal ist. Außerdem bleibt der gleichgültige Zustand solange, bis etwas auftaucht, das das Interesse wieder weckt. Folglich habe ich als Gleichung den Standby (engl. „Sich-Bereithalten“) gewählt. Das Gerät (in diesem Fall der Geist) hält sich bereit, um schnell wieder zu reagieren, sobald der nötige Impuls kommt. Das Gerät ist nicht vollständig ausgeschaltet und wird weiterhin mit Energie versorgt – so wie man selbst auch bei Bewusstsein ist und problemlos die körperlichen Bedürfnisse erfüllt (z.B. essen).

This was my application portfolio! I tried to include as many different approaches and techniques as possible since the professors prefer students who are open-minded.

My Application Portfolio Part 1

Finally I will upload photos of my application portfolio as it was often requested ^^”

Here is a short description: The topic “motion” (Bewegung) was given by one of the universities and I settled for the subtopic “emotions”. I had 6 weeks time to finish it and wasn’t allowed to include more than 20 works of art. In this post I will give you the original explanations in German (!) I included in the portfolio’s index. If enough people show interest I’ll translate it for you in English (sorry, not enough time right now).

Because of some technical problems I will give you the first half this week and leave the second one for next week. Sorry!

So here we go!

acceptance_tolerance

Akzeptanz und Toleranz: Akzeptanz ist eine Grundemotion. Sie hat Ähnlichkeit mit der Toleranz, jedoch sind beide Begriffe keine Synonyme. Toleranz ist im allgemeinen Sinne die Fähigkeit, etwas zu akzeptieren, ohne damit einverstanden zu sein. Etwas wird geduldet, wobei die eigenen Standpunkte und Werte bewahrt werden. Diesen feinen Unterschied habe ich durch zwei Hände, die geschüttelt werden dargestellt, wobei (oben) die eine einen Handschuh trägt, um nicht von der anderen „beschmutzt“ zu werden. Zudem übt sie einen dominanteren Griff aus (Toleranz). Unten geben sich beide Hände gleichwertig und ohne Vorbehalte einen kräftigen Händedruck (Akzeptanz). Der sattere gelbe Streifen unterstreicht die stärkere Beziehung der Akzeptanz und wird der abgeschwächten Bindung und gelben Farbe im Falle der Toleranz gegenübergestellt.

compassion

Mitleid: Um Mitleid empfinden zu können, muss Folgendes gelten: Irgendjemandem geht es schlecht und man muss fähig sein sich hineinversetzen zu können. Ich habe diese Voraussetzungen in einem Spiegel vereint. Der Spiegel ist voll von mitleidserregenden Bildern und in der Mitte ist eine Silhouette, die spiegelt (quasi die eigene Spiegelung). Wenn man den Spiegel betrachtet, kann man sich selbst unter all den schrecklichen Bildern wiedererkennen. Man hat sich hineinversetzt, im wahrsten Sinne. Farblich ist alles in dem Spiegel dunkel gehalten, außer in der Nähe des Kopfes der Silhouette. Dort ist alles rötlich. Das (Mit-)Leid besetzt den Geist des Betrachters.

confusion

Verwirrung: Verwirrung in der Strichführung, Verwirrung durch die optische Illusion der auftauchenden schwarzen Punkte, die Augen des Betrachters machen schnelle, kurze Bewegungen (typisch in einem verwirrten Zustand). Man sucht nach einem Anhaltspunkt im Bild und das mittlere graue Viereck bietet sich an (bedingt durch Eindellung und Position). Diese kann aber nicht zu lange betrachtet werden, weil ein unangenehmes Gefühl durch die optische Illusion entsteht. Also hat man im Endeffekt keine Anhaltspunkte.

curiousity

Neugier und Enttäuschung: Drei verschiedene Kisten, in jeder kann etwas anderes sein. Die Deckel werden geöffnet, aber in keiner der Kisten ist irgendetwas! Die angeregte Neugier bringt leider jedes Mal nichts als Enttäuschung. Die äußeren Farben der Kisten sind hell (positive Neugierde), wogegen die inneren dunkel sind (negative Enttäuschung).

disappointment

siehe oben

depression

Depression: Bei diesem Bild habe ich die psychologische und die geomorphologische Bedeutung (Senkung in der Oberfläche)des Wortes Depression vereint. Die mittlere von drei Sprossen befindet sich in einer Depression (psychologisch durch die schwarze Farbe bekräftigt), die sich nach dem Regen mit Wasser gefüllt hat. Leider ist die Sprosse daran zugrunde gegangen. Die anderen (nicht depressiven) Sprossen haben den Regen dagegen gut verkraftet und wachsen munter weiter.

disgust

Ekel: Ekel basiert allein auf Vorstellung! Um dies zu verdeutlichen, habe ich lauter eklige Objekte gezeichnet, die gemeinsam die Umrisse des menschlichen Gehirns (die Vorstellung) darstellen.

hatred

Hass: „Zerfressen von Hass“, das ist das Stichwort meiner Interpretation. Das menschliche Herz steht im Mittelpunkt. Es ist aus Holz, die Arterien aus Metall. Ein hartes, gefühlloses Herz ist die optimale Voraussetzung für Hass, der in meinem Bild durch die Holzwürmer dargestellt wird. Sie zerfressen langsam, aber sicher das Herz, bis irgendwann nichts mehr übrig bleibt.

hope

Hoffnung: Hoffnung ist eine Quelle der Kraft in dunklen Zeiten…Wenn man kurz davor ist aufzugeben, kann Hoffnung einen Schub geben weiter zu machen! Ich habe diese Eigenschaft hervorgehoben, indem ich sie als ein Energydrink namens „Last Hope“ dargestellt habe. Die dominante Farbe ist grün (Farbe der Hoffnung), das Symbol eine Sprosse. Die gelben Elemente machen nicht nur das Bild interessanter, sie repräsentiert zusätzlich die Energie, die von dem Drink ausgeht.

I know the images aren’t that good but as often mentioned by one of our professors “You don’t need to be a skilled drawing artist if you want to study design!” You can also work with photos, 3D computer graphic, sculpture etc. I just didn’t know enough about other art fields…It’s also important to state that some universities of applied science care for creativity and original ideas more than for skills (which can be acquired along the way).

So give it a shot!

10 Dinge, die bei Eignungsprüfungen vermieden werden sollten (German)

Es gibt vieles was man im Laufe der Eignungsprüfungen vermeiden sollte! Vor Allem die Mappe birgt viele Gefahren…Versucht folgendes auf jeden Fall zu beachten:

  1. Behandelt ein vorgegebenes Thema nie wortwörtlich! Wenn das Thema beispielsweise “Kätzchen” lautet, zeichnet keinesfalls süße kleine Kätzchen, die auf ein flauschiges Kissen kabbeln. Sucht stattdessen alle möglichen Assoziationen zum Wort. Was ist typisch für Katzen, was verbinden verschiedene Kulturen mit Katzen, kann das Wort als Metapher genutzt werden, was wäre das Gegenteil zu Katzen und ihre Eigenschaften, kommen Wortspiele und typographisch interessante Umsetzungen in Frage? Ich rate dazu eine riesige Mindmap anzufertigen und alles was einem einfällt sofort aufzuschreiben. Habt keine Angst vom eigentlichen Thema abzuschweifen, solange eine Verbindung zurückverfolgt werden kann, sollte es keine Probleme geben.
  2. Verschwendet nicht zu viel Zeit damit nach dem perfekten (Unter-)Thema zu suchen, wenn keines vorgegeben ist! Findet etwas worüber ihr viel Hintergrundwissen habt (oder finden könnt) und was euch begeistert. Ein kleiner Test kann da helfen: Schreibt so viele Ideen wie möglich zu einem selbst ausgewählten Thema innerhalb von 5-10 Minuten. Wenn ihr nicht mehr als 1-2 Einfälle überhaupt haben solltet, erforscht lieber zunächst ein anderes Gebiet.
  3. Gebt euch nicht mit dem aller ersten Einfall zufrieden! Sogar wenn ihr meint ihr habt DIE Idee überhaupt. Untersucht das Ganze aus vielen verschiedenen Blickpunkten und lasst andere Leute Teil an eure Gedanken haben. Wie nehmen sie eure Werke war? Was ist ihre Interpretation?
  4. Benutzt wenn möglich nicht immer nur die gleichen Materialien, Techniken und Formate! Zeigt den Professoren, dass ihr bereit seid Neues auszuprobieren und zu lernen.
  5. Setzt nicht auf Quantität, sondern Qualität! Falls ihr ein Bilderminimum erfüllen müsste ist es dennoch ratsam ein paar Werke weniger abzugeben, die sind dafür aber qualitativ hochwertig. Eure Mappe muss aus der Masse hervorstechen.
  6. Versucht nicht eure Mappe exakt an den euch bekanntenVorlieben der Professoren anzupassen!  Vielleicht habt ihr eine Mappenberatung besucht und der leitende Professor hatte klar seine Präferenzen geäußert. Bedenkt aber, dass jeder Professor seine ganz eigenen Kriterien hat und ihr könnt nicht wissen wer eure Mappe benoten wird (nie nur eine einzelne Person).
  7. Vergesst nicht ab und zu Pausen zu machen! Versucht zwischendurch auch mal Abstand von den Arbeiten zu gewinnen und macht was völlig anderes. Geht spazieren, macht Sport, spielt Videospiele oder liest ein Buch. So wird eure Kreativität wieder gestärkt und ihr werdet das bisher Geleistete mit ganz neuen Augen betrachten.
  8. Vergesst nicht eure unmittelbare Umgebung mit einzubauen! So werden die Professoren sehen, dass ihr euch mit der realen Welt beschäftigt. Das Schlimmste (in den Augen der Profs) was ihr machen könnt ist es von Fotos abzuzeichnen. Das kann nicht oft genug gesagt werden. Natürlich dürft ihr Referenzen benutzen. Ihr solltet jedoch versuchen das Objekt zu verstehen und auf eure Bedürfnisse anpassen und nicht andersherum.
  9. Kopiert KEINESFALLS fremde Werke! Das ist ein sehr wichtiger Punkt! Ganz besonders während Internetrecherchen solltet ihr aufpassen. Es ist schon mal vorgekommen, dass Bilder gegoogelt und abgegeben wurden, die eigentlich ein Student an der Hochschule selbst erschaffen hatte. Ihr könnt euch vorstellen welche Folgen das ganze hatte…
  10. Und der letzte aber trotzdem sehr wichtige Punkt ist: Vergesst nicht Spaß an der Sache zu haben 🙂

Eignungsprüfungen (German)

Die Eignungsprüfung ist wohl eine der größten Hürden auf dem Weg zu einem künstlerischen Studiengang. Viele Studieninteressierte fühlen sich oft eingeschüchtert und geben manchmal auf bevor überhaupt einen Versuch gestartet zu haben. Sicherlich sind die Mappenvorbereitungen manchmal teuer und zeitintesiv, und vielleicht gibt es Leute in euerm Umfeld, die euch das Ganze ausreden wollen, aber solange ihr selbst an euch glaubt und keine Angst habt auch mal Rückschläge zu erleiden solltet ihr euch heranwagen! Glaubt mir, es gibt nichts Schlimmeres als ein Leben voller Bedauern. Ich hatte zunächst ein völlig anderes Studium angefangen, als ich merkte, dass ich nicht mal mehr animierte Filme oder Bilder anschauen konnte ohne mich selbst zu bedauern und dafür zu hassen, dass ich es nicht mal versucht habe! So konnte es eindeutig nicht weitergehen und ich reißte mich zusammen, um mehrere Eignungsprüfungen in Angriff zu nehmen…Und ich habe tatsächlich mit dem ersten Versuch bestanden!

Lasst euch also nie etwas einreden! Probiert es doch einfach!

Lass uns aber nun zum Kern dieses Eintrages zurückkehren: Eignungsprüfungen. Ich werde euch an dieser Stelle nur Beispiele geben, wie so eine Prüfung aussehen könnte. Tipps zu den Tests findet ihr hier.

Also zunächst einmal solltet ihr alles daran setzen so viele Infos wie nur möglich über eure Wunschhochschulen ausfindig zu machen! Sucht auf den Internetseiten der Institute, in Foren und Blogs (O_O). Precore z.B. ist ein ziemlich nützliches Forum für Designstudenten und Studieninteressierte. Viele Hochschulen geben Mappenberatungen im Internet bekannt, man muss sich jedoch oft vorher dort einige Wochen im Voraus anmelden! Ein Blick auf die verschiedenen Module (die Themen) kann auch nicht schaden.

Am Ende solltet ihr euch für ein paar Hochschulen entscheiden und für die Mappenberatungen, wenn angeboten, eintragen. Ihr solltet euch gut darauf vorbereiten und die wichtigsten Fragen aufschreiben und vergisst AUF KEINEN FALL so viel eigene Werke wie möglich mitzunehmen! Die Berater wollen sehen wie erfahren und fantasievoll ihr seid, um euch am Ende ein paar Hinweise mit auf dem Weg zu geben. Skizzen sind dabei sehr erwünscht, denn sie geben Auskunft darüber wie genau ihr eure Umwelt betrachtet und an eure  Fähigkeiten  arbeitet. Es werden keine fertigen Picassos gesucht, sondern Studenten, die offen für alles Neue sind.

Während der Mappenberatung solltet ihr es nicht versäumen euch auch die Werke der anderen Bewerber anzuschauen und auf die Kommentare des Beraters zu hören. Oft wird dieser gnadenlos direkt sein und alles kritisieren, was zu kritisieren ist. So wird es auch während des Studiums bleiben! Man sollte also mit Kritik zu Recht kommen können und eine dicke Haut haben, denn ohne zu wissen was man falsch macht kann man sich auch nicht verbessern. Stellt zum Schluss noch alle eure Fragen, egal wie dumm sie euch vorkommen mögen. Information ist in dieser Phase extrem wichtig für euch!

Nachdem die Veranstaltung zu Ende ist, solltet ihr auf jeden Fall noch nach einigen gesprächswilligen Studenten suchen und sie auch ausfragen. Die meisten werden euch gerne weiterhelfen.

Jetzt kommt aber der zweite Teil, nämlich eure praktische Arbeit an einer Mappe (Portfolio). Diese wird eigentlich IMMER gefordert, die genauen Aufgabenstellungen können aber durchaus sehr unterschiedlich sein. Am besten ich gebe euch drei Beispiele von tatsächlichen Prüfungsanforderungen:

1. Thema ist gegeben “Bewegung”; Zeitperiode von 6 Wochen, um fertig zu werden; keine Materialien- (Kreide, Kohle, Ölfarben, Stifte etc.) oder Technikbegrenzungen (Fotografie, Film, Vektor, Bild, Skizze, Skulptur etc.); größtes Format nicht größer als 70 x 100 cm; maximal 20 Werke, nur Originale (zu große Objekte müssen dokumentiert werden); Inhaltsverzeichnis erforderlich

2. Thema nicht vorgegeben; keine Zeitbegrenzung (natürlich muss die Mappe zum Abgabetermin fertig sein); freie Materialien- und Technikwahl;  größtes Format nicht größer als 70 x 100 cm; minimal 20 Werke; nur Originale, Inhaltsverzeichnis nicht erforderlich

3. Thema nicht vorgegeben; keine Zeitbegrenzung; freie Materialien- und Technikwahl; kein vorgegebenes Größtformat, jedoch sollten die abgegeben Werke im Rahmen des Möglichen bleiben; freie Werkanzahl; nur Originale, Inhaltsverzeichnis nicht erforderlich

Zusätzlich stellen einige Hochschulen zusätzliche Anforderungen:

1. Wenn die Mappe besteht muss man einen vierstündigen praktischen Test direkt in der Hochschule absolvieren UND die Ergebnisse einem Komitee von Professoren und Studenten vorstellen. Falls alles bestanden wurde, muss man sich mit einer Note für die Prüfungen nochmals auf NC (Numerus Clausus) bewerben.

2. Wenn die Mappe mit einer Note von 1,4 oder besser besteht ist dem Bewerber ein Studienplatz sicher. Wenn die Mappe mit einer Note von 1,5-4,0 besteht, bekommt man eine Hausaufgabe für dessen Erfüllung man 4 Wochen Zeit hat. Falls bestanden ist ein Studienplatz sicher.

3. Wenn die Mappe besteht wird man für ein Probejahr aufgenommen. Wenn nach diesem Jahr keine zufriedenstellenden Ergebnisse vom Studenten gebracht werden, muss das “Studium” abgebrochen werden.

Nun, so sahen drei Eignungsprüfungen für mich aus. Eins und Zwei waren Fachhochschulen (Design) und Nummer Drei war eine Kunstakademie (Freie Kunst). Außerdem könnte der Eine oder Andere eine private Akademie in Betracht ziehen. Diese nehmen oft Studenten unter einfacheren Bedingungen an, dennoch wird oft eine Probe der eigenen künstlerischen Begabung verlangt. Der Bewerber wird ein entsprechendes Feedback bekommen und über eine tatsächliche Aufnahme des Studiums beraten. Warum? Private Akademien sind sehr teuer (z.B. ca. 1200 Euro pro MONAT, Uni dagegen ca. 18 – 60 Euro pro Monat), und wenn ihr noch nicht mal eine gerade Linie zeichnen könnt wäre es eine große Geldverschwendung.

Zum Schluss noch ein letzter Hinweis: Jede Hochschule hat eigene Bewerbungsfristen für die Eignungsprüfungen, die nicht selten schon Monate vor der tatsächlichen Prüfung liegen.

Jetzt da ich euch einige Beispiele und nützliche Tipps gegeben habe, macht euch an die Arbeit und bewirbt euch!